Modernes Bauen wurde in Zusammenhang und Kontrast gebracht mit der Bewahrung und
der Anlehnung an die historische Bausubstanz. Das Nebeneinander alter Elemente
(die Garagentore) und neuer Formen (Lärchenholzverschalung) wurde zum entscheidenden
Gestaltungsprinzip. Diese Garagentore wurden zum Thema des Gesamtbaues, im Erdgeschoss
als Fensterelement, im Obergeschoss als Materialkontrast von Glas, Holz und Putz.
Diesen Duktus der strengen Reihung der Torelemente erkannten wir hier als das
Unverwechselbare. Daraus entstand die Gliederung, die jedoch dadurch aufgelöst
wird, dass Teile der Öffnungen mit Holz gefüllt, Teile mit Glas ausgefacht
sind. Dieser Materialkontrast steht im belebenden Kontrast zur strengen Ordnung
der Reihung gleichartiger Öffnungen.
Das Gründach ist Terrassenfläche für die letzte Abendsonne und
Grünblick für die Bewohner des Vorderhauses. Im Inneren wurde Lehmputz
auf den Wandbestand aufgebracht, eine Fußbodenheizung ermöglicht
durch den hohen Strahlungsanteil Komfort trotz dicker Mauern.
Das vielfach ausgebrochene Fassadenmauerwerk wurde stabilisiert und erhält
mit einem Wärmedämmverbundsystem eine neue Oberfläche.
Dieser Weg der Rekonstruktion einer sonst aufgegebenen Bausubstanz kennzeichnet
unsere „andere Art der Sanierung“. Anstatt historisierender Stuckverblendung
geben erhaltene Elemente aus der Vergangenheit dem Gebäude in Verbindung
mit der modernen Nutzung ihre Gestalt.